Diese Tabelle ist für die Auswahl, Berechnung und Kontrolle der Wälzlager der Gesellschaft SKF bestimmt. Das Programm löst folgende Aufgaben:
Außer den oben erwähnten Grundberechnungen enthält die Tabelle einige weitere Hilfsberechnungen (z. B. die Berechnung der Betriebsviskosität des Schmierstoffes, Berechnung der mittleren Belastung für veränderlich belastete Lager, Berechnung der zugelassenen Drehzahl eines Lagers, ...).
Im Programm sind Daten, Verfahren, Algorithmen und Angaben aus der Fachliteratur, dem Katalog der Wälzlager der Gesellschaft SKF und den Normen ISO, ANSI, SAE und weiteren benutzt.
Zusammenhängende Normen: ISO 15, ISO 76, ISO 104, ISO 281, ISO 355, ISO 1132, ISO 5593, ISO 5753, ISO 3448, ISO 15312, DIN 615, DIN 620, DIN 625, DIN 628, DIN 630, DIN 635, DIN 711, DIN 715, DIN 720, DIN 722, DIN 728, BS 290, BS 292, BS 3134
Anwenderoberfläche.
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Preisliste, Einkauf.
Die Informationen über die Syntax und die Bedienung der Berechnung finden Sie im Dokument "Steuerung, Struktur und Syntax der Berechnungen".
Die Informationen über den Zweck, die Anwendung und die Bedienung des Absatzes "Projektinformation " finden Sie im Dokument "Projektinformationen".
Wälzlager werden in einer breiten Skala in diversen Ausführungen und Größen hergestellt. Gewöhnlich bestehen sie aus zwei Ringen, Wälzkörpern und einem Käfig. Nach der inneren Anordnung, Form der Wälzkörper und Richtung der aufgenommenen Kräfte werden die Lager in einige Grundtypen aufgeteilt. Einen Vergleich der einzelnen Arten der Wälzlager können Sie im Dokument "Wahl eines Wälzlagers" finden.
Die Grundtypen und Hauptgrößen der Wälzlager sind international genormt. Im Rahmen jeder Bauart können die Wälzlager in diversen Ausführungen hergestellt werden, die sich mit irgendwelchen Eigenschaften von der Grundkonstruktion unterscheiden. Detaillierte technische Parameter sind in den Katalogen der einzelnen Hersteller angegeben.
Für die Wahl der geeigneten Lagergrößen sind Größe, Richtung und Art der auf das Lager wirkenden Belastung und die Frequenz dessen Drehzahl entscheidend. In Abhängigkeit von der Belastungsart, der das Lager im Betrieb ausgesetzt ist, können wir die Wälzlager bei der Berechnung in zwei Gruppen aufteilen:
Als Lebensdauer eines Wälzlagers betrachten wir die Umdrehungszahl, die das Lager macht (oder die Zeit bei der gegebenen Drehzahl), bevor erste Zeichen der Materialermüdung auf den Wälzkörpern oder Laufbahnen auftreten. Praktische Versuche weisen darauf hin, dass die Lebensdauer der durchaus gleichen Lager unter identischen Betriebsbedingungen erheblich schwankt. Damit es möglich ist, unter diesen Umständen eine einheitliche Weise der Berechnung der Wälzlager zu verwenden, wurde zum Zweck der Beurteilung der Lebensdauer der Lager, die s. g. nominelle Lebensdauer eingeführt.
Die nominelle Lebensdauer der Wälzlager ist die Lebensdauer, die 90% der gleichen Lager unter identischen Betriebsbedingungen erreichen oder überschreiten, wenn üblich angewendetes Material benutzt wird und die übliche Produktionsqualität erreicht ist und das Lager unter normalen Betriebsbedingungen arbeitet. Die nominelle Lebensdauer ist mit folgender Gleichung definiert:
wo:
C ... dynamische Tragzahl des Lagers [N, lb]
P ... äquivalente dynamische Lagerbelastung [N, lb]
n ... Frequenz der Drehzahl des Lagers [1/min]
p ... Exponent (für Kugellager p=3, für andere Lager p=10/3)
Dynamische Tragzahl des Lagers ist als eine dauernde unveränderliche Belastung definiert, bei der das Lager eine nominelle Lebensdauer von einer Million Umdrehungen erreicht. Werte der dynamischen Tragzahlen für jedes Lager sind im zugehörigen Katalog angegeben.
Äquivalente dynamische Lagerbelastung ist definiert als eine ausschließlich radiale Belastung (bei Radiallagern) bzw. ausschließlich axiale Belastung (bei Axiallagern), bei deren Einwirkung das Lager dieselbe Lebensdauer hat, die es unter den Bedingungen der tatsächlichen Belastung erreicht. Die Größe der äquivalenten dynamischen Belastung ist durch folgende Formel beschrieben
wo:
Fr ... Radialkomponente der
tatsächlichen Belastung [N, lb]
Fa ... Axialkomponente der tatsächlichen Belastung [N, lb]
X ... Koeffizient der radialen dynamischen Belastung
Y ... Koeffizient der axialen dynamischen Belastung
Die Werte der Koeffizienten X, Y sind von der Art, Ausführung und Größe des Lagers abhängig, bei einigen Lagern auch von der Richtung und Größe der tatsächlichen Belastung. Für jedes Lager sind sie im zugehörigen Katalog angegeben.
Die nominelle Lebensdauer beurteilt die Lebensdauer der Wälzlager nur in Hinsicht auf einwirkende Belastungen und berücksichtigt nicht weitere Einflüsse, wie es Betriebsbedingungen, Herstellungsqualität oder Eigenschaften der benutzten Werkstoffe sind. Die Bemühungen nach einer Qualitäts- und Zuverlässigkeitserhöhung führten zu Anforderungen an eine weitere Präzisierung der Berechnung der Lagerlebensdauer. Deshalb wurde mit der Norm ISO die modifizierte Gleichung für die Lebensdauer eingeführt
wo:
a1 ... Koeffizient der Lebensdauer für die verlangte
Erlebenswahrscheinlichkeit (siehe Tabelle unten)
a2 ... Koeffizient der Lebensdauer für gegebene
Werkstoffeigenschaften und gegebenes Technologieniveau der Fertigung
a3 ... Koeffizient der Lebensdauer für gegebene Betriebsbedingungen
Erlebenswahrscheinlichkeit [%] | 90 | 95 | 96 | 97 | 98 | 99 |
a1 | 1.00 | 0.62 | 0.53 | 0.44 | 0.33 | 0.21 |
In Hinsicht auf die wechselseitige Abhängigkeit der Koeffizienten a2 und a3 führen die Lagerhersteller gewöhnlich deren gemeinsamen Wert a23 ein. Der Wert dieses Koeffizienten ist vor allem von der Qualität der Schmierung abhängig und nach der Empfehlung ISO 281 ist er in Abhängigkeit vom Lagertyp aus den zugehörigen Graphiken zu bestimmen (siehe Abbildung).
wo:
k ...
Viskositätsverhältnis
(gibt das Verhältnis zwischen Betriebs- und Bezugsviskosität des Schmierstoffes
k=n/n1
an - siehe Kapitel Lagerschmierung)
h ...
Verunreinigungsbeiwert des Schmierstoffes (s. Absatz [3.10])
P .... äquivalente dynamische Belastung
PU ... Ermüdungsgrenzbelastung (für jedes Lager im zugehörigen
Katalog angegeben)
Wenn der Hersteller die Werte der äquivalenten dynamischen Belastung der Lager nicht angibt, ist es möglich, in der Berechnung die Annäherungswerten, die durch theoretische Beziehungen gegeben sind, anzuwenden:
... für Kugellager
... für Pendelkugellager
... für sonstige Lager
Ein äußeres auf die Auflagerung angreifendes Kraftsystem ist bei der Lagerberechnung in Radial- und Axialkräfte zu zerlegen. Für die Mitte des Kraftangriffes wird der Schnittpunkt der Normalen an den Berührungspunkten der Wälzkörper und Laufbahnen mit der Lagerachse gehalten (s. Abbildung).
Bei den Maschinen im Betrieb wirken üblich auf die Auflagerung noch weitere zusätzliche dynamische Kräfte (Schwingungen, Schläge), die die Lagerbelastung vergrößern. Diese Zusatzkräfte lassen sich meistens nicht genau berechnen oder abmessen. Ihr Einfluss wird deshalb mittels verschiedener empirischer Koeffizienten ausgedrückt, mit denen die berechneten Radial- und Axialkräfte zu multiplizieren sind. Bei den Zahnradgetrieben ist die Größe der Zusatzkräfte von der Genauigkeit der Verzahnung und von den an die Getriebe angeschlossenen Maschinen abhängig, bei den Riemenübersetzungen dann von der Riemenart und dessen Vorspannung. Die Werte der entsprechenden Koeffizienten sind gewöhnlich in den Unterlagen der Riemen- und Verzahnungshersteller angegeben, die Orientierungswerte sind dem Absatz [1.15] zu entnehmen.
Veränderliche Belastung.
Die oben angeführten Berechnungen der Lebensdauer der Wälzlager gehen von der Voraussetzung aus, dass das Lager unter ständigen unveränderlichen Betriebsbedingungen arbeitet. In der Praxis wird diese Voraussetzung oftmals nicht erfüllt. Bei Anwendungen, wo es im Zeitablauf zu Änderungen der Belastungsgröße oder der Belastungsrichtung kommt, eventuell wo sich die Umlaufgeschwindigkeit, Temperatur, Schmierungsbedingungen oder der Verschmutzungsstand ändern, lässt sich die Lagerlebensdauer nicht direkt bestimmen. In diesem Fall ist es unerlässlich den Arbeitszyklus des Lagers in einige Intervalle aufzuteilen, in denen die Betriebsbedingungen annähernd konstant sind (s. Abbildung).
Für jedes solches Intervall ist es nötig, die Lebensdauer des Lagers separat zu berechnen. Die Totallebensdauer resultiert dann aus der Beziehung
wo:
Lmhi ... partielle Lebensdauer des Lagers für einzelne Intervalle mit
konstanten Betriebsbedingungen [h]
ti ....... Zeitanteile der einzelnen Intervalle an dem
Totalarbeitszyklus des Lagers [%]
Im Bestreben den Entwurf zu beschleunigen, wird oftmals in der Praxis ein vereinfachtes Verfahren der Lebensdauerberechnung für einige Belastungstypen verwendet. Bei dieser Berechnung ist die äußere Belastung durch eine gedachte, mittlere dauernd wirkende ersetzt, die das Lager gleich beeinflusst, wie die tatsächlich wirkende veränderliche Belastung. Die Verfahren für die Festsetzung der mittleren Belastung sind für einige übliche Belastungsarten in einer Tabelle angeführt.
Veränderliche Belastung mit einer linearen Änderung der Größe, bei einer konstanten Drehzahl | |
|
|
Veränderliche Belastung mit Sinusverlauf, bei einer konstanten Drehzahl | |
Umlaufende Belastung, bei einer konstanten Drehzahl | |
|
|
Veränderliche Belastungsgröße, bei einer konstanten Drehzahl | |
Veränderliche Belastungsgröße, bei einer veränderlichen Drehzahl | |
wo die mittlere Drehzahl ist: |
|
Schwenkbewegung | |
Eine Schwenkbewegung ersetzt man mit einer
gedachten Rotation mit einer Drehzahl, die der Häufigkeit der Schwingungen
gleich ist.
|
|
wo: Fi ... partielle unveränderliche Belastung [N, lb] ni ... konstante Drehzahl während der Einwirkung der partiellen Belastungen [1/min] ti ... Zeitanteile der Einwirkungen der partiellen Belastungen auf den Totalarbeitszyklus des Lagers [%] p ... Exponent (für Kugellager p=3, für andere Lager p=10/3) |
Die üblich hergestellten und gelieferten Wälzlager sind für Betriebstemperaturen bis zu 120 °C (Lager mit Dichtung bis zu 100 °C) bestimmt. Sollte das Lager bei andauernd höheren Temperaturen angewendet werden, ist dieses bei der Herstellung besonders anzupassen, damit dessen Maßstabilität im Betrieb gesichert ist. Die Lager für hohe Temperaturen sind wärmebehandelt, sie verfügen üblich über ein größeres Spiel und eine sonstige Käfigausführung, eventuell werden spezielle Werkstoffe verwendet. Die Wärmestabilisierung der Lager hat die Enthärtung der Laufbahnen zur Folge und damit auch die Verminderung der Tragfähigkeit des Lagers.
Die Anforderungen an den Gebrauch, Herstellung und Lieferung der stabilisierten Lager ist direkt beim Hersteller zu konsultieren, wo Sie auch ausführliche technische Lagerparameter feststellen können. Für die Zwecke eines Vorentwurfs des Lagers kann folgende Orientierungstabelle benutzt werden.
Grenztemperatur [°C] | 150 | 200 | 250 | 300 | 350 |
Zusatzzeichen | S0 | S1 | S2 | S3 | S4 |
Tragzahl [%] | 90 - 100 | 75 - 90 | 60 -75 | 50 - 60 | 45 - 50 |
Bei einer statischen Belastung ist das Lager bei Stillstand mit einer Kraft belastet, bei einer sehr langsamen Drehung oder bei einer langsamen Pendelung. Die Tragfähigkeit des Lagers ist durch die zulässige Dauerdeformationen der Laufbahnen und der Wälzkörper bestimmt. Das Maß der Sicherheit der statisch beanspruchten Wälzlager ist dann die Tragsicherheit s0 der definierten Beziehung.
wo:
C0 ... statische Tragzahl des Lagers [N, lb]
P0 ... äquivalente statische Lagerbelastung [N, lb]
Statische Tragzahl eines Lagers ist als eine äußere Belastung definiert, die im Berührungspunkt des am meisten belasteten Wälzkörpers eine Dauerdeformation mit einer Größe von 0.0001 des Wälzkörperdurchmessers verursacht. Diese Dauerdeformation hat für die Lagerfunktion gewöhnlich keine schädlichen Auswirkungen. Die Werte der statischen Tragzahlen sind für jedes Lager im zugehörigen Katalog angegeben.
Äquivalente statische Belastung des Lagers ist definiert als eine ausschließlich radiale Belastung (bei Radiallagern) bzw. ausschließlich axiale Belastung (bei Axiallagern), bei deren Einwirkung das Lager dieselbe Lebensdauer hat, die es unter den Bedingungen der tatsächlichen Belastung erreicht. Die Größe der äquivalenten Belastung ist durch folgende Formel beschrieben
wo:
Fr ... Radialkomponente der
tatsächlichen Belastung [N, lb]
Fa ... Axialkomponente der tatsächlichen Belastung [N, lb]
X0 ... Koeffizient der radialen statischen Belastung
Y0 ... Koeffizient der axialen statischen Belastung
Die Werte der Koeffizienten X0,Y0 sind von der Art, Ausführung und Größe des Lagers abhängig. Für jedes Lager sind diese im zugehörigen Katalog angegeben.
Das Reibungsmoment der Wälzlager ist von manchen Faktoren abhängig (Lagerausführung, Schmierungsart, Belastung, Drehzahl ...) und seine genaue Bestimmung ist sehr kompliziert. Deshalb wird in der Praxis bei üblichen Berechnungen oft von einem vereinfachten Modell mit der Anwendung eines geschätzten Reibungskoeffizienten Gebrauch gemacht. Unter der Voraussetzung der normalen Betriebsbedingungen und einer günstigen Schmierungsweise kann man bei denen in mittleren Drehzahlen arbeitenden Wälzlagern den annähernden Wert des Reibungsmoments aus der Gleichung berechnen:
wo:
P ... äquivalente dynamische Lagerbelastung [N]
d ... Durchmesser der Lagerbohrung [mm]
f ... Reibungskoeffizient (in Abhängigkeit von der Lagerart f=<0.0010...0.0050>)
Bei den abgedichteten Lagern ist es notwendig, das Reibungsmoment der Dichtung dem berechneten Reibungsmoment zuzurechnen. Aus dem resultierenden Reibungsmoment lässt sich weiter die Verlustleistung NR bestimmen, die der in der Auflagerung entwickelten Wärme gleich ist.
wo:
n ... Lagerdrehzahl [1/min]
Wenn die Welle in zwei Schrägkugellagern oder in zwei Kegelrollenlagern gelagert ist, entsteht bei einer Radialbelastung in den Lagern eine wechselseitige innere Axialkraft. Diese Kraft beeinflusst natürlich die Lagertragfähigkeit und ist deshalb in die Berechnung einzubeziehen. Die Größe der Axialbelastung des einen Lagers hängt dabei von dem Berührungswinkel und der gegenseitigen Anordnung der beiden Lager, der Größe der Radialkräfte FrA, FrB und der Größe und der Angriffsrichtung der äußeren Axialkraft Ka ab.
Bei der Berechnung ist die Auflagerung als Komplett zu beurteilen und die beiden Lager gemeinsam zu entwerfen.
Bei einer höheren Drehzahl entsteht bei den unbelasteten Lagern als Folge der Zentrifugalkräfte eine Gefahr der Rutschung der Wälzkörper zwischen den Laufbahnen in den Ringen. Das kann die Lagerabnutzung ungünstig beeinflussen und eine Verminderung der Lagerlebensdauer verursachen. Damit die richtige Wälzbewegung gesichert ist, sollte das Lager im Betrieb immer mit einer bestimmten Minimalkraft belastet sein. Ihre Größe und Richtung hängen von der Lagerart, der Lagerausführung und der Lagergröße und den Betriebsbedingungen ab. Die Beziehungen für die Bestimmung der Minimalbelastung sind gewöhnlich in den Katalogen der einzelnen Hersteller angegeben.
Damit ein thermisches Gleichgewicht erreicht wird, muss die durch Reibung entwickelte Wärme aus dem Lager abgeführt werden. Die Betriebstemperatur hängt von vielen Faktoren ab, ihre Berechnung ist sehr kompliziert und führt zu einem System von nicht linearen Gleichungen. Für eine schnelle Orientierung kann folgende Beziehung verwendet werden:
wo:
t0 ..... Umgebungstemperatur [°C]
NR .... Verlustleistung [W]
WS ... Kühlungskoeffizient [W/°C]
Der Kühlungskoeffizient gibt die Menge der abgeführten Wärme an die Umgebungsluft bei einem Temperaturgefälle von 1 °C an. Für die im Rahmen der Maschine aufgenommenen Lager kann er annähernd aus der Beziehung
wo:
D ... Außendurchmesser des Lagers [mm]
v ... Luftgeschwindigkeit [m/s] (v~1-2 für Lager innerhalb von Gebäuden, v~2-4
für Lager im Freigelände)
Die Drehzahlen der Wälzlager können nicht unbegrenzt erhöht werden. Die Zentrifugalkräfte des Lagers erhöhen seine Belastung, die Ungenauigkeit des Laufes verursacht Schwingungen und die Reibung im Lager führt zu seiner erhöhten Erwärmung. Die Grenzdrehzahl ist von der Art, der Ausführung und Größe des Lagers, dessen Genauigkeit, der Käfigausführung, dem inneren Spiel und von den betrieblichen Verhältnissen in der Auflagerung abhängig. Vor allem sind sie durch die höchste zulässige Schmierstofftemperatur begrenzt.
Eine eindeutig und allgemein gültige Grenze der zulässigen Drehzahl kann für die Wälzlager nicht genau festgelegt werden. Für eine schnelle Orientierung geben die Hersteller in Abmessungstabellen Richtwerte der Grenzdrehzahlen für einzelne Lager an. Diese Werte gehen von den praktischen Erfahrungen aus und gelten für Lager, hergestellt mit einem normalen Spiel in einer normalen Genauigkeitsstufe, unter der Voraussetzung der normalen Betriebsbedingungen und der normalen Kühlung. Die angegebene Drehzahl kann in individuellen Fällen auch überschritten werden, es wird jedoch empfohlen den Hersteller vorher zu konsultieren.
Außer der Grenzdrehzahl geben manche Hersteller in ihren Katalogen neuerdings auch den Wert der s. g. thermischen Referenzdrehzahl an. Die Referenzdrehzahl gibt die zulässige Grenzdrehzahl eines Lagers bei genau definierten Betriebsbedingungen an und dient als ein Ausgangswert für die Bestimmung der zulässigen Drehgeschwindigkeit des Lagers für die gegebenen Betriebsbedingungen.
wo:
nr ... Referenzdrehzahl [1/min]
fp ... Korrekturfaktor für die gegebene Art, Größe und Belastung des
Lagers
fv ... Korrekturfaktor für gewählte Schmierungsbedingungen
Das Bestimmungsverfahren der Korrekturfaktoren ist in den Katalogen der einzelnen Hersteller oder in ISO 15312 beschrieben. Die in den Abmessungstabellen angeführten Referenzdrehzahlen sind für folgende Betriebsbedingungen definiert:
n
= 12 [mm2/s] ... mit Öl geschmierte
Radiallager
n = 24
[mm2/s] ... mit Öl geschmierte Axiallager
n40 = 100-200
[mm2/s] ... Schmierung mit Fett
Die Aufgabe der Schmierung der Wälzlager ist die Bildung eines tragenden Schmierfilmes bei der Berührung der Wälzkörper mit den Umlaufbahnen der Ringe. Außerdem schützt der Schmierstoff das Lager gegen Korrosion, verbessert seine Abdichtung, wirkt kühlend und schmiert Lagerstellen mit Gleitreibung.
Die Wälzlager können mit plastischen oder flüssigen Schmierstoffen geschmiert werden. Die Wahl eines geeigneten Schmierstoffes bestimmen vor allem die Drehzahl, die Betriebstemperatur, die Lage der Wellen, das Gesamtkonzept der Auflagerung und die Betriebsökonomie. Wenn die Betriebsbedingungen es erlauben, wird gewöhnlich die Fettschmierung bei den Wälzlagern bevorzugt.
Fettschmierung.
Die Fettschmierung ist besonders mit Hinsicht auf eine einfache Bedienung, Betriebsökonomie und Abdichtung der Lager gegen Schmutz und Feuchtigkeit von Vorteil. Sie macht eine einfachere Anordnung der Auflagerung möglich und eignet sich für hohe- und Stoßbelastungen besser. Schmierfette müssen über gute Schmierfähigkeit und hohe chemische, mechanische und Wärmebeständigkeit verfügen. Auf dem Markt ist ein breites Sortiment von geeigneten Schmierfetten vorhanden. Außerdem bieten die meisten Hersteller einen eigenen Satz von Schmierstoffen an.
Bezeichn. | Beschreibung | Viskosität [mm2/s] | Temperatur [°C] |
|
40 °C | 100 °C | |||
LGMT2 | Mehrzweckfett für Industrie und Kraftfahrzeugtechnik | 110 | 11 | -30 ... 120 |
LGMT3 | Mehrzweckfett für Industrie und Kraftfahrzeugtechnik | 120 | 12 | -30 ... 120 |
LGEP2 | Hochdruckfett | 200 | 16 | -20 ... 110 |
LGLT2 | Tieftemperatur- und Hochgeschwindigkeitsfett | 15 | 3.7 | -55 ... 100 |
LGHP2 | Hochleistungs- und Hochtemperaturfett | 96 | 10.5 | -40 ... 150 |
LGFP2 | Lebensmittelverträgliches Schmierfett | 130 | 7.3 | -20 ... 110 |
LGGB2 | Biologisch abbaubares Fett mit geringer Toxizität | 110 | 13 | -40 ... 120 |
LGLC2 | Tieftemperatur- und Hochgeschwindigkeitsfett | 24 | 4.7 | -40 ... 120 |
LGWA2 | Schmierfett für einen großen Temperaturbereich | 185 | 15 | -30 ... 140 |
LGHB2 | Hochviskoses, Hochtemperaturfett | 450 | 26.5 | -20 ... 150 |
LGET2 | Höchsttemperaturfett | 400 | 38 | -40 ... 260 |
LGEM2 | Hochviskoses Fett mit Festschmierstoffzusätzen | 500 | 32 | -20 ... 120 |
LGEV2 | Extrem hochviskoses Fett mit Festschmierstoffzusätzen | 1000 | 58 | -10 ... 120 |
LGWM1 | Hochdruckfett, Tieftemperaturfett | 200 | 16 | -30 ... 110 |
Das Schmierfett ist natürlich im Lager nicht unbegrenzt haltbar. Einerseits spritzt er aus dem Lager und andererseits wird er im Laufe der Zeit abgewertet. Deshalb ist es nötig, Schmierstoff nach einem bestimmten Zeitabstand nachzufüllen oder auszuwechseln. Das Nachschmierintervall hängt von der Lagerart und der Lagergröße und den Betriebsbedingungen ab. Die empfohlenen Nachschmierintervalle sind für einzelne Lager in Katalogen der Hersteller angegeben.
Ölschmierung.
Die Ölschmierung der Wälzlager ist weniger vorteilhaft und wird deshalb nur in folgenden Fällen angewendet:
In Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen und der benötigten Auflagerungskonstruktion werden dabei diverse Schmierarten der Lager mit Öl angewendet (Ölbad, Ölzirkulation, Ölberieselung, Ölnebel). Für die Lagerschmierung werden in der Regel Mineralöle verwendet. Eine entscheidende Öleigenschaft ist die kinematische Viskosität, die mit der zunehmenden Temperatur abnimmt. Praktische Erfahrungen zeigen dabei, dass die kinematische Viskosität für übliche Auflagerungen bei der Betriebstemperatur 12 mm2/s nicht unterschreiten sollte. Ein Leitfaden für die Auswahl von Öl mit einer geeigneten Betriebsviskosität ist die in der Abhängigkeit von dem mittleren Lagerdurchmesser und der Lagerdrehzahl bestimmte Bezugsviskosität.
Ein Qualitätskriterium der Schmierung von Wälzlagern ist dann das Viskositätsverhältnis:
wo:
n .... Viskosität des Schmierstoffes bei der Betriebstemperatur [mm2/s]
n1 ...
Bezugsviskosität [mm2/s]
Für das Viskositätsverhältnis k<1 wird empfohlen, ein Hochdrucköl mit EP Zusatzstoffen zu verwenden. Eine sehr lange Haltbarkeit gegen Ermüdung wird bei k=3..4 erreicht.
Als Genauigkeit der Wälzlager verstehen wir die Genauigkeit deren Maße, Form und Lauf (radialer und axialer Planschlag der Ringe). Gewöhnlich werden Lager in der Normalgenauigkeit hergestellt, die in der Lagerbezeichnung nicht gekennzeichnet ist. Die Lagergenauigkeit ist international genormt, die Kennzeichnung der einzelnen Genauigkeitsstufen ist in der Tabelle zu finden:
Norm | Genauigkeitsklasse | ||||
GB | G | E | D | C | B |
ISO | Normal | Class6 | Class5 | Class4 | Class2 |
ANSI | ABEC-1 | ABEC-3 | ABEC-5 | ABEC-7 | ABEC-9 |
DIN | P0 | P6 | P5 | P4 | P2 |
JIS | 0 | 6 | 5 | 4 | 2 |
Eingehende Informationen sind aus dem zugehörigen Katalog der Lager zu entnehmen.
Die Lagerluft ist ein Wert der freien Verschiebung des einen Ringes gegenüber dem anderen aus der einen Endstellung in die andere. Den entscheidenden Einfluss auf den richtigen Lagerlauf hat vor allem das Radialspiel. Für die normalen Betriebsbedingungen sind Lager mit normalem Radialspiel C0 bestimmt, die in der Lagerbezeichnung nicht gekennzeichnet sind. Für ausdrücklich unterschiedliche Betriebsbedingungen werden kleinere Spiele C2 oder größere C3, C4, C5 gewählt.
Eingehende Informationen sind aus dem zugehörigen Katalog der Lager zu entnehmen.
Für die Lebensdauer eines Wälzlagers ist die Wahl der richtigen Passung der Lagerringe auf der Welle und im Körper von großer Bedeutung. Für die Auswahl der geeigneten Toleranzen sind namentlich folgende Punkte entscheidend:
Orientierungswerte für die Toleranzwahl finden Sie in folgenden Tabellen, genaue Angaben für einzelne Typen und Größen der Lager sind im dazugehörigen Katalog.
Betriebsbedingungen | Toleranz | ||
Kugellager | Zylinderrollen-, Kegelrollenlager |
Toroidal-, Pendelrollenlager |
|
Punktlast am Innenring | |||
Normale und kleine Belastungen | g6 | ||
Große Belastung und Stoßbelastungen | h6 | ||
Umfangslast für Innenring oder unbestimmte Lastrichtung | |||
Kleine und veränderliche Belastungen (P<0.07*C) | j6, k6 | j6, k6 | |
Normale und große Belastungen (P>0.07*C) | j5, k5, k6, m5, m6, n6 | k5, k6, m5, m6, n6, p6 | k5, k6, m5, m6, n6, p6, r6, r7 |
Große Belastungen, Stoßbelastungen (P>0.15*C) | n6, r6, p6 | n6, r6, p6 | |
Hohe Genauigkeit der Lagerung, kleine Belastungen | h5, j5, k5 | j5, k5 | |
Reine Axialbelastung | |||
j6, js6 | j6, js6 |
Betriebsbedingungen | Toleranz |
Umfangslast für Außenring | |
Große Belastungen, Stoßbelastungen (P>0.15*C) | P7 |
Normale und große Belastungen (P>0.07*C) | N7 |
Kleine und veränderliche Belastungen (P<0.07*C) | M7 |
Unbestimmte Lastrichtung | |
Große Stoßbelastungen | M7 |
Normale und große Belastungen (P>0.07*C) | K7 |
Normale und kleine Belastungen (P<0.07*C) | J7 |
Genauer bzw. geräuscharmer Lauf | |
Kugellager | J6 |
Andere Wälzlager | JS5, K5, K6 |
Punktlast für Außenring | |
Alle Belastungen (P<0.15*C) | H7, H8 |
Wärmezufuhr durch die Welle | G7 |
Lagerart | Toleranz | |
Welle | Gehäusebohrung | |
Axial-Kugellager, Zylinderrollenlager | j6, h6, h8 | H7, H8, H10 |
Axial-Pendelrollenlager | j6, js6, k6, m6, n6 | H7, K7, M7 |
Die Auswahl, Berechnung und Kontrolle des Wälzlagers besteht in folgenden Schritten:
In diesem Absatz die gewünschte Art und Ausführung des Lagers wählen, dessen Belastung definieren und die verlangten Festigkeitskenngrößen des Lagers eingeben.
In der Auswahlliste das geforderte Einheitssystem für die Berechnung wählen. Bei der Umschaltung der Einheiten werden sofort sämtliche Werte umgerechnet.
In der Auswahlliste die gewünschte Lagerart wählen. Einen Vergleich der grundlegenden Arten der Wälzlager können Sie im Dokument "Wahl eines Wälzlagers" finden.
Im Rahmen jeder Bauart können die Wälzlager in diversen Ausführungen hergestellt werden, die sich von einigen Eigenschaften in der Grundkonstruktion unterscheiden. Wenn der Hersteller die Lager in mehreren Ausführungen für die ausgewählte Bauart des Lagers [1.2] liefert, werden in den Zeilen [1.4 .. 1.6] die entsprechenden Auswahllisten des Programms angeboten. Die verlangte Lagerausführung ist als Auswahl aus diesen Auflistungen einzustellen.
In diesem Absatz die Radial- und Axialkomponente der äußeren Belastung des Lagers und seine Drehzahl bei ständigen unveränderlichen Betriebsbedingungen eingeben.
In diesem Absatz die verlangten Festigkeitskenngrößen des Lagers eingeben. Für die dynamisch belasteten Lager ist ihre Lebensdauer maßgebend, für die statisch belasteten dann ihr Tragsicherheit.
Die verlangte Lebensdauer des Lagers eingeben.
Lebensdauer [stunden] | Maschinenart |
300 - 3000 | Haushaltsmaschinen, landwirtschaftliche Maschinen, Instrumente, medizinisch-technische Geräte |
3000 - 8000 | Maschinen für kurzzeitigen oder unterbrochenen Betrieb: Elektro-Handwerkzeuge, Montagekrane, Baumaschinen |
8000 - 12000 | Maschinen für kurzzeitigen oder unterbrochenen Betrieb mit hohen Anforderungen an die Betriebssicherheit: Aufzüge, Stückgutkrane |
10000 - 25000 | Maschinen für täglich achtstündigen Betrieb, die nicht stets voll ausgelastet werden: Zahnradgetriebe für allgemeine Zwecke, ortsfeste Elektromotoren, Kreiselbrecher |
20000 - 30000 | Maschinen für täglich achtstündigen Betrieb, die voll ausgelastet werden: Werkzeugmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen, Maschinen für Fabrikationsbetriebe, Krane für Massengüter, Gebläse Förderbandrollen, Druckereimaschinen, Separatoren und Zentrifugen |
40000 - 50000 | Maschinen für Tag- und Nachtbetrieb: Walzwerksgetriebe, mittelschwere Elektromaschinen, Kompressoren, Grubenaufzüge, Pumpen, Textilmaschinen |
30000 - 100000 | Windenergieanlagen einschließlich Hauptwelle, Azimutlager, Blattverstellgetriebe und Generatorenlager |
60000 - 100000 | Maschinenanlagen in Wasserwerken, Drehöfen, Rohrschnellverseilmaschinen, Getriebe für Hochseeschiffe |
> 100000 | Groß-Elektromaschinen, Kraftanlagen, Grubenpumpen und -gebläse, Lauflager für Hochseeschiffe |
Bei Räderfahrzeugen sind die Lebensdauerwerte gewöhnlich in Millionen Betriebskilometern angegeben.
Lebensdauer [106 km] | Art des Fahrzeugs |
0.1 - 0.3 | Straßenfahrzeugen |
0.8 | Schienenfahrzeugen - Güterwagen |
1.5 | Schienenfahrzeugen - Nahverkehrsfahrzeuge, Straßenbahnen |
3 | Schienenfahrzeugen - Reisezugwagen für Fernverkehr |
3 - 5 | Schienenfahrzeugen - Diesel- und Elektrolokomotiven |
Für die Umrechnung ist die Beziehung
zu gebrauchen, wobei ist:
n ... Drehzahl des Lagers [1/min]
D ... Durchmesser des Fahrzeugrades [m]
Die geforderte Tragsicherheit bei der statischen Lagerbelastung eingeben.
Betriebsweise | Kugellager | Andere Wälzlager |
Drehbewegung, keine Anforderungen an die Laufruhe | ||
Ruhiger Betrieb, erschütterungsfrei | 0.5 | 1 |
Normale Betriebsweise | 0.5 | 1 |
Stark stoßbelastet | 1.5 | 2.5 |
Drehbewegung, normale Anforderungen an die Laufruhe | ||
Ruhiger Betrieb, erschütterungsfrei | 1 | 1.5 |
Normale Betriebsweise | 1 | 1.5 |
Stark stoßbelastet | 1.5 | 3 |
Drehbewegung, hohe Anforderungen an die Laufruhe | ||
Ruhiger Betrieb, erschütterungsfrei | 2 | 3 |
Normale Betriebsweise | 2 | 3.5 |
Stark stoßbelastet | 2 | 4 |
Nicht umlaufende Lager | ||
Ruhiger Betrieb, erschütterungsfrei | 0.4 | 0.8 |
Normale Betriebsweise | 0.5 | 1 |
Stark stoßbelastet | 1 | 2 |
Schwenkbewegung | ||
Große Schwenkamplitude mit kleiner Frequenz und mit ungefähr konstanter periodischer Belastung | 1.5 | 2 |
Kleine Schwenkamplitude mit großer Frequenz mit ungleichförmiger Stoßbelastung | 2 | 3 |
Anmerkung: Bei axialen Pendelrollenlagern wird der Minimalwert der Tragsicherheit s0=4 empfohlen.
Bei den Maschinen im Betrieb wirken üblich auf die Auflagerung noch weitere zusätzliche dynamische Kräfte (Schwingungen, Schläge), die die Lagerbelastung vergrößern. Diese Zusatzkräfte lassen sich meistens nicht genau berechnen oder abmessen. Ihr Einfluss wird deshalb mittels verschiedener empirischer Koeffizienten ausgedrückt, mit denen die berechneten Radial- und Axialkräfte zu multiplizieren sind.
In diesem Absatz sind einzelne Koeffizienten in Abhängigkeit von der verwendeten Maschinenbauart festzulegen. Der resultierende Koeffizient der zusätzlichen Kräfte wird in [1.11] errechnet.
Bei den Zahnradübersetzungen wird die Größe der Zusatzkräfte von der Genauigkeit der Verzahnung und den an die Übersetzung angeschlossenen Maschinen abhängig sein.
Der sich aus der Ungenauigkeit der Verzahnung fk ergebende Koeffizient der Zusatzkräfte ist in der Zeile [1.19] einzugeben. Die empfohlenen Werte sind für den ausgewählten Verzahnungstyp [1.18] im grünen Feld angegeben.
Der sich von den angeschlossenen Maschinen fd ergebende Koeffizient der Zusatzkräfte ist in der Zeile [1.21] einzugeben. Empfohlene Werte für den ausgewählten Maschinentyp [1.20] sind im grünen Feld angegeben.
Bei den Riemenübersetzungen hängt die Größe der Zusatzkräfte von der Riemenart und der Riemenvorspannung ab. Der Koeffizient der Zusatzkräfte fp ist in der Zeile [1.24] einzugeben. Die Angaben von seinem Wert sind gewöhnlich in den Unterlagen der Riemenhersteller angeführt. Wenn diese nicht erreichbar sind, sind die empfohlenen Werte anzuwenden, die für den gewählten Riementyp [1.23] im grünen Feld angeführt sind. Höhere Werte aus dem angeführten Bereich sind für kleine Wellenabstände, schlagartige Belastungen oder eine hohe Riemenvorspannung zu benutzen.
Dieser Absatz dient der Auswahl des Lagers einer geeigneten Größe. Die Lagergröße ist in der Auswahlliste [2.1] auszuwählen. Festigkeits-, Maß- und Betriebsparameter des ausgewählten Lagers werden in der Realzeit im Absatz [2.2] ausgerechnet.
In der Auswahlliste ist ein Lager der erforderlichen Größe auszuwählen. Die
einzelnen Lager sind in der Liste aufwärts gemäß der Größe des inneren
Durchmessers angeordnet. Tabellarische Parameter des Lagers sind in den Spalten
in folgender Rangfolge angeordnet:
- Hauptabmessungen des Lagers (Innen- und Außendurchmesser, Lagerbreite)
- dynamische und statische Tragzahl des Lagers (C, C0)
- Referenz- und Grenzdrehzahl (nr, nmax)
- Lagerkennzeichnung
Zur Erleichterung für den Entwurf ist das Programm mit der Funktion 'Automatisches Aufsuchen des Lagers mit einer geeigneten Größe' ausgerüstet. Nach Betätigung der Tastfläche "Aufsuchen" findet das Programm das erste Lager, das die im Absatz [1.12] definierten Anforderungen auf die Lebensdauer und statische Tragsicherheit erfüllt. Wenn irgendwelche Werte beim entworfenen Lager überschritten sind, eventuell das Lager Ihre Anforderungen nicht erfüllt, ist für das Auffinden eines anderen Lagers die Schaltfläche "Weiter" zu betätigen.
Bei der automatischen Suche nach dem geeigneten Lager kontrolliert das Programm auch eine eventuelle Überschreitung der zulässigen Belastung [2.9, 2.10]. Sollte die Berechnung kein geeignetes Lager aufsuchen, ist eine andere Art [1.2] oder Ausführung des Lagers [1.3] zu wählen und die Berechnung ist zu wiederholen.
In diesem Absatz sind Grundparameter eines ausgewählten Lagers in Realzeit berechnet. Im linken Teil sind die Festigkeits- und Betriebsparameter des Lagers angeführt, im rechten Teil dann seine Größe.
Nachdem Sie das Kontrollkästchen in dieser Zeile deaktiviert haben, können Sie Ihre eigenen Werte der Tragzahlen des Lagers in die Berechnung eingeben. Auf diese Weise kann man eine ungefähre vergleichende Nutzungsdauerberechnung für ein äquivalentes Lager eines anderen Herstellers durchführen.
Nicht alle Typen der Wälzlager ermöglichen, kombinierte Belastungen zu übertragen. Einige Typen sind nur für die Aufnahme der Radialkräfte bestimmt, andere für die Axialbelastung, bei manchen Typen ist es erlaubt, in der gegebenen Richtung nur eine Belastung von einer begrenzten Größe zu übertragen. Die empfohlene Größe der zulässigen Belastungen ist bei einem gegebenen Typ vom Hersteller vorgeschrieben und für das ausgewählte Lager in der Zeile [2.9] bzw. [2.10] errechnet.
Bezugswert, der für gegebene Art und Größe des Lagers unter der Voraussetzung der Normalen Betriebsbedingungen, Lagerbelastung P/C≈0.1 und einer günstigen Schmierungsweise gültig ist.
In diesem Absatz sind für die gegebenen Betriebsparameter des ausgewählten Lagers (die Lagerschmierung) seine modifizierte Lebensdauer [3.12] und der empfohlene Wert der Minimalbelastung [3.6] errechnet.
In der Zeile [3.3] ist die kinematische Viskosität des angewandten Schmierstoffes bei Betriebstemperatur einzugeben. Bei einem Schmierfett ist die kinematische Viskosität seines Grundölteils angegeben.
Praktische Erfahrungen zeigen dabei, dass die kinematische Viskosität für übliche Auflagerungen bei der Betriebstemperatur 12 mm2/s nicht unterschreiten sollte. Ein Leitfaden für die Auswahl von Öl mit einer geeigneten Betriebsviskosität ist die in der Abhängigkeit von dem mittleren Lagerdurchmesser und der Lagerdrehzahl bestimmte Bezugsviskosität [3.2]. Ein Qualitätskriterium der Schmierung von Wälzlagern ist dann das Viskositätsverhältnis [3.4]. Für das Viskositätsverhältnis k<1 wird empfohlen, ein Hochdrucköl mit EP Zusatzstoffen zu verwenden. Eine sehr lange Haltbarkeit gegen Ermüdung wird bei k=3..4 erreicht.
Bei einer höheren Drehzahl entsteht bei den unbelasteten Lagern als Folge der Zentrifugalkräfte eine Gefahr der Rutschung der Wälzkörper zwischen den Laufbahnen in den Ringen. Das kann die Lagerabnutzung ungünstig beeinflussen und eine Verminderung der Lagerlebensdauer verursachen. Damit die richtige Wälzbewegung gesichert ist, sollte das Lager im Betrieb immer mit einer bestimmten Minimalkraft belastet sein. Ihre Größe und Richtung hängen von der Lagerart, der Lagerausführung und der Lagergröße und den Betriebsbedingungen ab. Der empfohlene Wert der Minimalbelastung ist für ein ausgewähltes Lager in der Zeile [3.6] errechnet.
Die nominelle Lebensdauer [2.5] beurteilt die Lebensdauer der Wälzlager nur in Hinsicht auf einwirkende Belastungen und berücksichtigt nicht weitere Einflüsse, wie es Betriebsbedingungen, Herstellungsqualität oder Eigenschaften der benutzten Werkstoffe sind. In diesem Absatz ist für die gegebene Belastung, verlangte Zuverlässigkeit und vorausgesetzte Betriebsviskosität und den Verschmutzungsgrad des Schmierstoffes die modifizierte Lebensdauer des ausgewählten Lagers berechnet.
Nachdem Sie das Kontrollkästchen in dieser Zeile deaktiviert haben, können Sie Ihren eigenen Wert der Ermüdungsgrenzbelastung in die Berechnung eingeben. Auf diese Weise kann man eine ungefähre vergleichende Nutzungsdauerberechnung für ein äquivalentes Lager eines anderen Herstellers durchführen.
In der Auswahlliste die verlangte Erlebenswahrscheinlichkeit wählen.
Die Erlebenswahrscheinlichkeit gibt den prozentualen Anteil der Lager aus einer Gruppe von identischen unter gleichen Betriebsbedingungen arbeitenden Lagern an, die im Betrieb tatsächlich die berechnete Lebensdauer erreichen. Die nominelle Lebensdauer der Wälzlager [2.5] ist für eine Erlebenswahrscheinlichkeit von 90% bestimmt.
In der Zeile [3.11] den Verunreinigungsbeiwert des Schmierstoffes eingeben. Sein Wert bewegt sich im Bereich <0..1>, die empfohlenen Werte sind für gewählte Verschmutzungsstufen [3.10] im grünen Feld angeführt.
Der Verschmutzungsgrad des Schmierstoffes wird in mehrere Stufen aufgeteilt:
In diesem Absatz sind einige Hilfsberechnungen für annähernde Festlegung verschiedener Betriebsparameter der Wälzlager angeführt (Betriebsviskosität des Schmierstoffes, Länge des Nachschmierintervalls, verlangter Öl-Volumenstrom, ..).
Dieser Absatz ist für die Ermittlung der annähernden kinematischen Viskosität eines ausgewählten Schmierstoffes bei der Betriebstemperatur [4.2] bestimmt. Die Berechnung ist in zwei Teile aufgeteilt:
In diesem Absatz ist für das ausgewählte Lager [2.1] und die ausgewählte Schmierungsart [4.12] der verlangte Öl-Volumenstrom [4.13] berechnet, bzw. die Länge des Nachschmierintervalls [4.14].
In dieser Zeile ist die benötigte Ölmenge zur Lagerabkühlung für die gegebene Lagererwärmung (Verlustleistung [2.13]) bei Anwendung der Zirkulationsschmierung ermittelt. Der berechnete Volumenstrom ist ein theoretischer tabellarischer Wert, der für eine Differenz der Öltemperaturen am Öleintritt und Ölaustritt von DT=10 °C festgelegt ist.
In dieser Zeile ist für die gegebene Belastung und Drehzahl des ausgewählten Lagers die empfohlene Länge des Nachschmierintervalls festgelegt. Der angeführte Wert ist für die Belastungen C/P>4, normale Schmierbedingungen und für eine Betriebstemperatur des Schmierstoffes bis zu 70 °C (~160 °F) gültig. Bei höheren Temperaturen wird das Nachschmierintervall verkürzt.
In diesem Absatz ist für die gegebene Belastung, der gewählten Schmierart [4.12] und Schmierstoffviskosität [4.17] die zulässige Umlaufgeschwindigkeit des Lagers festgelegt. Der berechnete Wert ist ein Orientierungswert und gilt für einen Schmierstoff mit einer Referenzviskosität n40 bis zu 460 [mm2/s], bei normalen Kühlungsbedingungen und einer Schmierstofftemperatur von 70 °C und einer Umfeldtemperatur von 20 °C.
Die oben angeführten Berechnungen der Lebensdauer der Wälzlager gehen von der Voraussetzung aus, dass das Lager unter ständigen unveränderlichen Betriebsbedingungen arbeitet. In der Praxis wird diese Voraussetzung oftmals nicht erfüllt.
Die in diesem Absatz angeordnete Hilfsberechnung ist für die Ermittlung der mittleren unveränderlichen Belastung bei den Einsatzfällen bestimmt, wo das Lager einer Belastung mit der veränderlichen Größe und ständigen Richtung ausgesetzt ist, bei einer konstanten oder veränderlichen Drehzahl.
Bei der Berechnung der Mittelbelastung ist in nachfolgenden Schritten vorzugehen:
Wenn die Welle in zwei Schrägkugellagern oder in zwei Kegelrollenlagern gelagert ist, entsteht bei einer Radialbelastung in den Lagern eine wechselseitige innere Axialkraft. Diese Kraft beeinflusst natürlich die Lagertragfähigkeit und ist deshalb in die Berechnung einzubeziehen. Die Größe der Axialbelastung des einen Lagers hängt dabei von dem Berührungswinkel und der gegenseitigen Anordnung der beiden Lager, der Größe der Radialkräfte FrA, FrB und der Größe und der Angriffsrichtung der äußeren Axialkraft Ka ab.
Bei der Berechnung ist die Auflagerung als Komplett zu beurteilen und die beiden Lager gemeinsam zu entwerfen. Bei dem Entwurf der Lager ist in folgenden Schritten vorzugehen:
Die Informationen über die Möglichkeiten der 2D- und 3D-graphischen Ausgabe und die Informationen über das Zusammenwirken mit den 2D- und 3D CAD-Systemen finden Sie im Dokument "Grafische Ausgabe, CAD - Systeme".
Die Informationen über die Einstellung der Berechnungsparameter und der Spracheneinstellung finden Sie im Dokument "Einstellung der Berechnungen, Sprachenänderung".
Die allgemeinen Informationen darüber, wie man die Berechnungshefte ändern und erweitern kann, sind im Dokument "Benutzerspezifische Anpassungen der Berechnung" aufgeführt.
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